Chronik

Der Brandschutz ist schon seit Jahrhunderten für die Menschen der Region bedeutsam gewesen. In der Stadt Braunschweig sind bereits seit dem 14. Jahrhundert entsprechende Vorschriften dokumentiert. Für die Dörfer rund um Braunschweig, wie auch Melverode, sind hingegen erst seit Ende des Dreißigjährigen Krieges erste Maßnahmen des vorbeugenden Brandschutzes bekannt. Die erste „Allgemeine Feuerordnung für die Landgemeinden des Herzogthums Braunschweig“ wurde 1832 erlassen.

Die Gründung der Ortsfeuerwehr Melverode fand im Jahr 1873 statt, noch ein Jahr bevor die Aufstellung von „einexercierten“ Feuerwehren in jeder Gemeinde per Gesetz vorgeschrieben wurde. Der erste Einsatz erfolgte dagegen erst 1875 bei einem Großbrand in der Braunschweiger Innenstadt.

Zu dieser Zeit verfügte die Ortswehr über eine von Pferden gezogene, vierrädrige Handdruckspritze; die erste Motorspritze, auf einem einachsigen Anhänger, erhielt die Ortswehr erst 1934, wobei die Eingemeindung von Melverode zur Stadt Braunschweig wegen der damit verbundenen Kosten wesentlich war. Die Wasserversorgung in und um Melverode erfolgte seinerzeit entweder aus der Oker oder verschiedenen Feuerlöschteichen.

Das erste Spritzenhaus in Melverode von 1874 stand nahe der Kirche im alten Ortskern, ein Neubau wurde schon 1910 durchgeführt.

Zur Zeit des Nationalsozialismus wurde die Freiwillige Feuerwehr Teil der Feuerlöschpolizei und war aufgrund der zahlreichen Luftangriffe während des zweiten Weltkrieges enormen Belastungen ausgesetzt. Sie blieb aber auch in der Umbruchszeit nach dem Krieg bestehen, wenn auch die Mitgliederzahl im November 1945 auf 12 gesunken war, von denen nur 2 bereits vor dem Krieg Dienst in der freiwilligen Feuerwehr geleistet hatten.

Nach dem Krieg stand der Ortswehr jahrzehntelang kein eigenes Gerätehaus zur Verfügung, sodass die Löschgeräte unter anderem in verschiedenen angemieteten Scheunen oder Garagen untergebracht waren. Erst 1985 wurde ein neues Gerätehaus bei der Bezirkssportanlage an der Glogaustraße gebaut, das Ende der neunziger Jahre mit umfassender Unterstützung des Realverbandes Melverode um eine zweite Fahrzeughalle erweitert wurde und bis heute von der Ortswehr genutzt wird.

Während die Feuerwehr Melverode in früheren Jahren oft nur wenige Einsätze in einem Jahrzehnt hatte, stieg diese Zahl 1990 bedingt durch Änderungen in der Alarm- und Ausrückeordnung (AAO) und die Erweiterung des Einsatzgebietes auf den Heidberg enorm an, sodass heutzutage in der Regel mehr als 60 Einsätze pro Jahr zu verzeichnen sind, obwohl seit 2001 auch die Berufsfeuerwehr mit der Südwache direkt im Einsatzgebiet der Ortswehr Melverode präsent ist.

Die Nachwuchsarbeit ist für die Freiwilligen Feuerwehren von besonderer Bedeutung. Dem trug die Ortswehr Melverode durch Gründung einer Jugendfeuerwehr 1974 und einer Kinderfeuerwehr 2012 Rechnung.

Zur Geschichte der Ortsfeuerwehr Melverode bis zum Ende der neunziger Jahre gibt es eine ausführliche Chronik, die der ehemalige Schriftführer Hartmut Nickel zum 125-jährigen Jubiläum 1998 geschrieben hat. Aus dieser wurden die Informationen für die Zeit vor dem Jahr 2000 entnommen.